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SURINAME

Suriname, September / Oktober 2018

Suriname, dass Land des Goudas, der holländischen Sprach, der niederländischen Vergangenheit und der kulturellen Vielfalt. Vor allem aber auch, das Land des Jungels. Denn ein riesiger Teil ist bedeckt mit tropischem Regenwald, welcher aber leider durch Abholzung und illegalem Goldsuchen bedroht ist.

Unser Abenteuer in Suriname startete mit einer Flossüberfahrt. Kaum wieder festen Boden unter den Rädern, machten wir uns auf die einzige mögliche Route, vorbei an den sehr seltenen und wunderschönen roten Ibissen, Richtung Hauptstadt Paramaribo auf. Dort quartierten wir uns auf einem Camping ein, welcher eigentlich ein Bootsanleger mit Parkplatz und Pool ist, für Weltenbummler auf dem Wasser. Da dort natürlich die Segler ein und aus gingen, lernten wir sehr schnell die Segler-Community kennen und darunter auch ein südafrikanisches Paar mit ihrem Sohn, welches uns für den darauffolgenden Abend auf Ihr Segelboot einluden. Wir hatten einen super schönen Abend, Geschichten von Land und Wasser wurden ausgetauscht und wir zwei durften mal die Aussicht vom Wasser, auf das Land geniessen.

Lange hielten wir es aber nicht aus in der Zivilisation, also machten wir uns schleunigst auf, das Landesinnere zu erkunden.

Wir besuchten den riesigen See Brokopondo, fuhren die Strasse weiter Südwärts bis an ihr Ende, von wo es nur noch per Boot weiter geht und genossen eine Traumsicht vom Brownsberg über den See und seine umliegende Natur.

Ein Abenteuer stand aber noch aus, wir sahen nämlich auf unsere Karte eine Strasse welche westwärts, tief in den Jungel führt. Alle Erkundigungsversuche über Zustand, Befahrbarkeit, und Sicherheit der Piste schlugen fehl und so machten wir es nach Mimos und Abis Manier, fahren und mal schauen was kommt.

Und es kam etwas… und zwar etwas ganz grosses. Wir durften nämlich mehrere Tage mit den Tieren ihre Heimat teilen; den Regenwald. Manch einer sagt vielleicht, die zwei sind langsam verrückt, mag sein, aber wenn man mal so wie wir, an einem Abend in einem primären Regenwald war, die Vielfalt der Geräusche erlebt, die Gerüche wahr nimmt, die Kraft der Majestätischen Bäume spürt und dies alles in mitten der Tiere, der wird uns vermutlich verstehen. Der Urwald bedrückt einen nicht, er macht einem frei und glücklich. Jeden Morgen durchstreiften wir „Unseren Wald“, begrüssten Raubvogel, Tukan, Ara und Hirsch, fanden riesen Federn und bestaunten ehrfürchtig die hunderten von Jahren alten Bäume. Nie mehr vergessen wir diese Tage in  „Unserem Wald“.

Fakten zum Amazonasregenwald: Grüne „Hölle“ oder „Lunge“ der Erde

Nur um einmal einen Begriff von der biologischen Vielfalt zu geben: 1500 verschiedene Vogelarten hat man in Amazonien bislang gezählt- ein Fünftel aller weltweit erfassten Arten-, ebenso viele Fischarten (in Europa sind es gerade mal 60),

und auf jedem Baum leben bis zu 100 verschiedene Insektenarten, die alle zusammen 80% der tierischen Biomasse im Regenwald ausmachen. Über 60`000 Pflanzenarten haben Botaniker gezählt, und auf einem Quadratkilometer Regenwald finden sich mehr Spezies als in ganz Europa zusammengenommen.

Dies alles sind wir daran in rasendem Tempo zu vernichten, die Gier aber auch die Unwissenheit des Menschen macht ihn Skrupellos, müssen wir wirklich Möbel und Terrassen aus Teakholz haben? Nein, definitiv nicht. Auch unser ach so geliebtes Gold verursacht Irreparable Schäden an der Natur und ihren Bewohnern.

Wir sahen es mit eigenen Augen… in Suriname wird zurzeit der Regenwald Illegal von den Chinesen abgeholzt, Flüsse und Bäche werden verseucht mit Quecksilber, welches man zur Goldgewinnung benötigt. Man muss sich mal vorstellen, es gibt tausende Illegale Goldcamps, verstreut im ganzen Jungel. Dies alles ist nur möglich durch eine korrupte Regierung, welche sich auf Kosten der Natur bereichert. Leider ist dies alles traurige Realität, wir hoffen aber so sehr das wenigstens noch ein kleines Stück des Paradieses erhalten bleibt, ansonsten hat die Menschheit etwas von unschätzbarem Wert verloren.

Zurück in Paramaribo, besuchten wir den scharmanten Teil der Stadt mit seinen Kolonialbauten und stellten mit Freuden fest, dass es möglich ist eine Synagoge neben eine Mosche zu bauen und dies alles visavis von einer Kirche und einem Hindutempel. In dem sind die Surinamer wirklich ein Vorbild, sie sind nämlich sehr stolz auf Ihre tolerante Kultur und lassen sie sich auch nicht nehmen. Das finden wir einfach Top.

So verliessen wir  mit schönen eindrücken, einem brummendem Schädel von einer Geburtstagsparty und vielen spannenden Segelgeschichten, Paramaribo Richtung Europa.

Bevor wir aber unsere Füsse und Räder wieder auf europäischen Boden setzen durften, mussten die Franzosen erst mal die einzige Fähre, die es zwischen den beiden Ländern gibt, für 10 Tage revidieren. Und so kam es, dass wir uns nochmals für einige Tage in den Busch schlugen, Campten und das schöne Land Surinam noch etwas länger geniessen durften.


Unser Rückblick auf Suriname

 

Tage: 17                           gefahrene Distanz: 1`346 km

 

Suriname ist ein wunderschön Grünes und wirklich sehr freundliches Land.

Die Menschen sind aufgestellt, hilfsbereit und immer für ein Lachen zu haben.

Der hollandische Käse, wir müssen es leider zu geben, ist einfach köstlich.

Das high light ist aber mit Sicherheit, der Regenwald und seine zahlreichen tierischen Bewohner.

Also können wir nur sagen, ein Gouda auf Suriname.

 

 

Unsere tierischen Begegnungen

verschiedene Tukanarten

Aras scarlet

rote Ibise

Raubvögel

div. Vogelarten

Weisswedelhirsch

rote Guyana Brüllaffen

Weissgesicht Kapuzineraffen

Spidermonkey

Rothandtamarins ( Affen )

Agutis

Flughunde

Korallenschlange

Jaguarspuren