Zambia der Westen, Mai 2021
Am 15.5.2021 reisten wir bei Katima Mulilo nach Zambia ein und wählten entgegen jeglichen Touristenrouten, den Weg über die Nganye Falls Richtung Mongu und nicht Richtung Livingstone und den Victoria Falls.
Dieser Entscheid bescherte uns ein Zambia, welches vom ersten Moment an unsere Herzen so richtig berührte.
Von Mongu ging es hoch bis fast an die angolanische Grenze und weiter, unterhalb des West Lunga Nationalparks durch, bis Kasempa.
Dort stachen wir südwärts, dem Nord Kafue Nationalpark entlang bis Mumbwa und weiter, der Grenze des Süd Kafue Parks folgend bis Itezhi- Tezhi. Leider glückte da die Überquerung des Kafue Rivers, aufgrund der offenen Schleusen des Staudamms und somit dem enormen Hochwasser, weder mit dem Ponton (Boot) noch war es möglich mit dem Tier durch zu fahren. Also hiess es zurück, wieder nach Mumbwa hoch und von da aus weiter nach Lusaka. In Lusaka wurde für unseren weiteren Trip ordentlich Eingekauft und die fake Auto- Versicherung, welche man uns an der Grenze verkaufte in eine gültige umgetauscht.
Der Westen Zambias und die Freundlichkeit deren Bewohner haute uns echt um…
Ehrlich gesagt fanden wir Zambia anhand der Reiseführer mässig spannend und waren eher enttäuscht, dass das mit Zimbabwe, auf welches wir uns im Gegensatz sehr gefreut hätten, wegen Corona und den somit immer noch geschlossenen Grenzen nicht klappte…
Aber manchmal sind genau das die grossen Überraschungen im Leben und die Herzlichkeit schon von Tag eins an in Zambia, war einfach wunderschön… Jeden Abend in Westzambia gingen wir mit Muskelkater in den Wangen vom vielen Lachen und in den Armen vom vielen Winken ins Bett… unser Start in Zambia war somit einfach Spitzenmässig und wir fühlten uns so richtig in Afrika angekommen.
Das Luangwatal, Juni 2021
Das Luangwatal, etwas das Abi sich schon ganz am Anfang unserer Afrikareise in den Kopf gesetzt hat… etwas wofür er sich eigens einen Reiseführer nur speziell über dieses Tal besorgt hat… etwas was nur ganz wenige Monate im Jahr komplett befahrbar ist… also etwas ganz nach unserem Geschmack…
Auch wenn die Trockenzeit noch ganz am Anfang stand, versuchten wir am 1. Juni unser Glück und stachen bei Petauke auf das 820km lange Abenteuer; „explore the Luanga- Tal“
Die ersten Hindernisse, wie fehlende Brücken und nahezu inexistenten Pfaden, liessen nicht lange auf sich warten und erforderten, manchmal auch mit Hilfe der Einheimischen, so einiges an Handarbeit. Nach 122km und diversen Wasserdurchfahrten erreichten wir endlich das legendäre Ufer des Luangwa Rivers, mit Sicht auf den am anderen Ufer gelegenen Luangwa Nationalpark. Da begannen für uns Tage in einer atemberaubenden, unberührten Natur und mit einer, dank der monatelangen Abgeschnittenheit zur Aussenwelt, extrem grossen Tiervielfalt.
Wir verbrachten 16 Tage an 7 verschiedenen Traumspots in der südlichen Region und hatten täglich Besuch von unzähligen Wildtieren. Elefanten, Büffel, Hippos, Thornicroft- Giraffen (endemisch), riesigen Herden von Impalas, Puckus, Wasserböcken und vielem mehr, bis hin zu Löwen und Wildhunde welche uns im voll speed, absolut fokussiert auf ihre Impala jagt fast über den Haufen gerannt hätten. Auch durften wir auf der gegenüberliegenden Uferseite zweimal einem der so seltenen Wildhund Rudel beim Jagen und reissen eines Puckus zuschauen.
Jeden Abend haben wir rings um unser Tier den Sand/ Staubboden glattgefegt, um am Morgen anhand der Tierspuren zu sehen, was nachts alles von uns ungesehenes vor sich gegangen war. Und das war immer einiges… unglaublich das Giraffen, Elefanten und sogar Hippos Nachts sozusagen Geräuschlos zwei bis drei Meter neben uns durchspazieren… nicht zu vergessen all die Pfoten Abdrücke der Löwen, Leoparden und vielem mehr…einfach genial, aber auch super spooky, wenn man bedenkt, dass man von dem ganzen bunten Treiben des Nachts einfach so gar nichts mitbekommt…
In Mfuwe dem einzigen Versorgungsort nach ca. einem Drittel unserer Strecke haben wir uns mit allem nötigen eingedeckt und von da aus wurde auch mittels Brücke die Uferseite gewechselt, um den landschaftlich absolut märchenhaften Süd Luangwa Nationalpark zu besuchen.
Nach 16 hammermässigen wilden Tagen in der Südregion und einem Tag im Park ging unsere Mission Luangwatal nordwärts weiter. Der Plan war, durch den Nsefu Sektor, weiter durch den Luambe Nationalpark und dann dem Nordluangwa Park folgend bis nach Chama zu gelangen. Die Pfade wurden schlechter die Gegend noch einsamer das GPS unsere einzige Orientierung und die Anspannung Chama zu erreichen, nicht kleiner. Das worst case war aber einberechnet, also genug Diesel getankt, um auch im äussersten, entferntesten Fall genug Sprit zur Umkehr zu haben. Wieder einmal gab uns unser neues Sat Phone, welches uns Abis Mam ermöglicht hat, ein richtig gutes und enorm sicheres Gefühl.
Nach weiteren 5 Tagen in einsamster und traumhaft wildreicher Natur erreichten wir tatsächlich Chama, ein Kaff im Nirgendwo, mit ca. 2km perfekter Teerstrasse, um unmittelbar vor und danach direkt wieder in einem ruppigen Velo Pfad zu enden.
Somit war unser Abenteuer old Petauke Road, über Mfuwe bis nach Chama geglückt und mit sehr viel Herzschmerz und Sehnsucht denken wir an eine unbeschreiblich wilde Zeit im Luangwatal zurück und wissen eines mit Sicherheit, dieses Tal werden wir wiedersehen!!!
Borderroad Malawi- Zambia, Juni 2021
Unser letzter Abschnitt in Zambia war, dank unserem Ausgangspunkt Chama, die als katastrophal im Zustand bekannte Borderroad, zwischen Malawi und Zambia.
Die Piste hatte es wirklich in sich und stand den Pfaden im Luangwatal in nichts nach. Gekrönt wurde das Ganze noch von einer immensen
Tse- Tse Fliegenplage und somit blieb uns nichts anderes übrig, als bei 35°, mit geschlossenen Fenstern und natürlich ohne Klimaanlage einen Grossteil der Strecke zu bewältigen. Nach dem hin und her zwischen Malawi und Zambia kam glücklicherweise eine etwas höher gelegene Region, die etwas Linderung brachte, bevor wir zum Schluss unseres Zambiatrips wieder ins Tal stachen um ein letztes Mal den Luangwa River zu überqueren. Von da an ging es über Isoka nach Tunduma und zur Grenze von Tansania.
Unser Rückblick auf Zambia
Tage: 42 gefahrene Distanz: 3`640km
Zambia touchet our hearts
Für uns eine riesen Überraschung; zum zweiten mal in unseren 5 Jahren haben die Menschen eines Landes unser Herz so richtig berührt. Das erste Mal war es in El Salvador, Zentralamerika und nun hier in Zambia, Afrika.
Für uns ist Zambia ein Rohdiamant und auf jeden Fall mehrere Reisen wert.
Unsere tierischen Begegnungen
Elefanten
Hippos
Nilkrokodile
Nilwarane
Thornicroft Giraffen
Warzenschweine
Buschböcke
Steinböckchen
Kudus
Pukus
Luangwa-Gnu
Wasserböcke
Impalas
Kaffernbüffel
Zebras
Baumschliefer
Löwen
Afrikanische Wildhunde
Tüpfelhyänen
Zibetkatze
Honigdachs ( sehr aggressiv )
Streifenmangusten
Buschhörnchen
Bärenpaviane
Grünmeerkatzen
Chamäleons
Diverse Vogelarten wie; Hammerkopf, Sattelstorch, Spinte, Tokos, Gabelracken, Erdbeerköpfchen, Grünschwanz-Glanzstare, Perl-Sperlingskautz usw.. ( man sieht wir sind zu Vogelfans und Kennern geworden )