am reisen blog

LETZTE ETAPPE SÜDAMERIKA UND HEIMREISE

23.Januar- 19.März 2020

 

Nachdem Abis Eltern von Ushuaia nach Hause abgereist sind, machten wir uns auf die letzte Etappe von unserer grossen Amerikareise.

Wir starteten unseren mehrtägigen roadtrip über Argentinien und Chile hoch nach Uruguay, mit Ziel Montevideo.

Dort nahmen wir uns ein kleines gemütliches Airbnb Bungalow, um alle Vorkehrungen für die Verschiffung unseres Tiers nach Russland, Vladivostok, vorzubereiten.

Am 6.Februar 2020 brachten wir unseren treuen Gefährten zum Hafen und am 7.Februar verzurrten wir ihn gut, für die Überfahrt der damals gedachten 10 Wochen, im Container.

Wir zwei nutzten die lange Wartezeit für einen erneuten Besuch, diesmal für einen Monat, in unseren geliebten Stadt Buenos Aires.

Mit einem Katzensprung erreichten wir mit der Fähre von Montevideo die argentinische Hauptstadt und checkten, immer noch komplett entspannt und voller Vorfreude auf alles was kommt, in ein hammer schönes Appartement im Herzen des Stadtteils Palermo, ein.

Von dort aus wurde für einen weiterer Monat mit Freunden in Seoul, Korea geplant und gebucht. Wir freuten uns riesig auf die Zeit mit unseren Lieben und konnten es kaum erwarten… aber jeder wird wissen was jetzt kommt…denn alles kam ganz anders….

Als wir Mitte Februar das Wort Corona zum ersten Mal hörten, war es noch sehr weit weg und unfassbar… doch alles ging Schlag auf Schlag und innerhalb von ein paar Wochen stand die Welt Kopf über.

Unser russischer Agent in Vladivostok, natürlich sehr nah an China und dem nächsten vermuteten Pandemieherd Korea dran, schob die Krise. Er drohte uns, nicht mehr mit uns zusammen zu arbeiten, wenn wir koreanischen Boden betreten würden…Es kam wie der Agent befürchtet hatte und in Korea ging es los und so wurden die Flüge unserer Freunde und von uns, von den Fluggesellschafften gecanceled. So langsam wurde uns der Ernst der Lage immer bewusster. Korea viel tief ins Wasser und somit vor allem, unsere Freunde Denise, Roland und Fabienne in die Arme zu nehmen.

Wir mussten uns ernsthaft anfangen zu Überlegen was wir mit der Zeit machen, bis unser Tier in Russland ankommt. Es schien uns am besten in Buenos Aires zu bleiben und in ein günstigeres Appartement im Viertel La Boca umzuziehen. Nach Russland konnten wir noch nicht einreisen, da unser mühsam zu Hause beantragtes Visa ( mit Pässe nach Hause senden usw. ) genau erst auf den ausgestellten Tag zu benutzen ist, und der war der 16.4.2020.

Die Lage in Buenos Aires spitzte sich auch immer mehr zu und unser russischer Agent beschloss, egal aus welchem Land wir Anreisen würden, lieber nichts mit uns zu tun zu haben. Es Folgte die Grenzschliessung Russlands und eine Hafenofferte von 180 U$D pro Tag, für Standgebühr und Container, da in Russland ein Container laut Gesetz nur im Beisein des Besitzers geöffnet und entladen werden darf. Aber immer noch glaubten wir an ein gutes Ende und das Corona schnell vorbei geht. Täglich telefonierten wir mit Botschaften diverser Ländern welche nahe bei Russland liegen, wie Kirgistan, Kasachstan usw. Aber auch da kam gefühlt im Minutentakt die Grenzschliessung und so blieb uns zu guter Letzt, auch auf zweimaliges Bitten des EDA`s, kurz vor dem lock down in Buenos Aires, nur noch der Weg nach Hause in die Schweiz.  

So versuchten wir am 16.3.2020 verzweifelt Flüge nach Hause zu buchen, verzweifelt deswegen, da kaum ein Flug gebucht war, jener von der Fluggesellschaft schon wieder gecanceled wurde. Nach unendlich vielen Telefonaten mit jeglichen Fluggesellschaften buchen wir zum x- ten mal und so hiess es mit Airfrace von Buenos Aires nach Sao Paulo ( Brasilien ), von Sao Paulo nach Istanbul ( Türkei ) und von da nach Genf und somit waren wir fast 48 Stunden unterwegs. Im Hinterkopf immer die Angst, während eines Fluges würde unser Anschlussflug gestrichen und einem somit wegen Corona sogar den Einlass ins Transit verwehrt geblieben.

Wir hatten im Gegensatz zu vielen anderen Glück und landeten am 19.3.2020 mit einem leeren Flugzeug, an einem leeren Flughafen und fuhren in einem leeren Zug, aber mir dem ersten Pack Zweifel Chips nach 4 Jahren, in einem leeren Land von Genf nach Liestal.

Für uns ist in dem Moment eine Welt zusammengebrochen und wir waren unendlich traurig nach 4 Jahren ohne Heimischen Boden unter den Füssen, so nach Hause zu kommen…

In dem Moment hatten wir keinen Plan wie es weiter geht, dass einzige was wir wussten, war das unser Tier mitten im Ozean Richtung Vladivostok schippert…

IN DER SCHWEIZ

20.3.2020 – 29.10.2020

 

Unsere Zeit Zuhause

 

 

Unsere Landung war Hart aber Aufgefangen wurden wir von unserer Familie und unseren Freunden super weich.

Klar, es flossen viele Tränen, denn niemand wusste, wie mit dieser extremen noch nie dagewesenen lock down Situation umzugehen, aber unser Umfeld war einfach top. Wir haben uns innert nur 3 Tagen „entschieden“ Nachhause zu fliegen und von allen Seiten wurden uns sofort Wohnmöglichkeiten angeboten, für uns war das unglaublich. Danke euch allen und dir Fabienne.. du hast uns ein super Zuhause gegeben und die Zeit bei dir war sehr schön.

Kaum Zuhause lies sich das Problem mit unserm Tier, welches immer noch Kurs nach Russland hatte, nicht mehr ignorieren. Da es definitiv nicht den Anschein machte, dass Russland seine Grenzen in den nächsten Monaten öffnen würde und dass für uns ein finanzielles Desaster bedeutet hätte, mussten wir Umdenken. Zum Glück ist Umdenken genau das, was man auf Reisen lernt und einem flexibel macht. Nach langem hoffnungslosen Suchen bekamen wir, von Dani und Cel zwei Reisenden, einen sehr wertvollen Tipp, mit Südafrika. Danke viel mals euch zweien!!!

Nach Kontaktaufnahme mit dem Agenten vor Ort in Cape Town, stellte sich zu unserer grossen Erleichterung heraus, das der Container ohne Probleme und ohne unser Beisein entladen und geöffnet werden kann und unser Tier bis zu 2 Jahren Aufenthalt bekommt. Für uns einfach fantastisch in einer Zeit wo nun fast alle Grenze auf der Welt geschlossen wurden und es für uns bis auf weiteres keine Möglichkeit gibt zu unseren Gefährten zu kommen.

So haben wir kurz vor knapp, einen Tag bevor der Container in Shanghai umgeladen worden wäre und es kein Zurück mehr gegeben hätte, die Notbremse gezogen und unser Tier auf einen Frachter nach Cape Town umladen lassen. Dank unserem top Agenten Team in Uruguay verlief alles reibungslos. Natürlich nicht gerade ein Schnäppchen, mal eben sein Auto quer durch die Meere und zurück zu verschiffen, aber was blieb uns übrig…

So konnte unser Tier am 14.Mai, mit etwas Corona Verspätung, nach 15 Wochen auf See, entladen und auf dem Land von Duncan, African Overlanders solange abgestellt werden, bis wir einreisen dürfen.

Unser unerwartetes Daheimsein hatte auch viel Gutes. Abi konnte sofort Arbeiten, wir hatten endlich mal wider alle unsere lieben Menschen um uns herum und wir konnten unser geliebtes Südfrankreich besuchen.

 

Zum Abschluss unseres Zuhause Berichtes möchten wir uns bei allen für diese schöne Zeit mit euch Danken. Es war soooo schön euch alle wieder zu sehen…… wir werden euch sehr vermissen. Vielen Dank für all eure Einladungen, für die hammer schönen Stunden mit euch, welche uns davon liefen und leider auch nicht für alle reichten… Ihr seid ein grosser Teil unserer Reise, wir sind stolz euch zu haben !!!