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KENYA

Kenya, September 2021

Am 25.9.2021 reisten wir über den Busia Border von Uganda nach Kenya ein. Über Stock und Stein machten wir uns auf Richtung Lake Bogoria und von da aus weiter auf ein nächstes Spezial Abenteuer, dem Trip zur Wiege der Menschheit. Kurz vor Rumuruti wurde dann die Abenteuerexpedition und ihre Route geplant. 

Lake Turkana, die Wiege der MenschheitOktober 2021

Am Lake Turkana dem grössten Wüstensee der Erde, einem unwirklichen und surrealen fast schon vergessen anmutenden Ort, glaubt man das älteste je gefundene Skelets eines Menschen  gefunden zu haben und so entstand der Ausdruck, die Wiege der Menschheit.                 

Klar das etwas, dass sich so spannend und sagenumwoben anhört unser Interesse weckt.

Ab Rumuruti ging unser Vorhaben über schlechte Rüttelpisten und an diversen Militärkontrollpunkten vorbei, Richtung Maralal. Der letzte Ort an dem man sich mit allem nötigen für die 540km lange Strecke, welche mehrere Tage in Anspruch nimmt,  eindecken kann.

Umso nördlicher wir uns vorarbeiteten in einem Durchschnittstempo von 15- 20kmh umso karger wurde die Landschaftszenerie . Je weiter wir vordrangen umso Lebensfeindlicher erschien uns die Umgebung. Trotzdem präsentierte sich uns eine einzigartige Tierwelt. Wir entdeckten die Giraffen- Antilope und das sehr seltene Grevy- Zebra und eine Vogelwelt wie wir sie noch selten gesehen haben. Sogar Wildkatzenspuren fanden wir an unseren traumhaften Wildcampspots.                                                                                                                                                   

Nach 5 Tagen erreichen wir den Lake Turkana und es erstaunte uns sehr, dass es in dieser brütenden Hitze, diesem absolut menschenfeindlichen und kargen Ort, der auf eine erschreckende Weise eine grosse Schönheit ausstrahlte, auch Leben anzutreffen war. Wir hingegen mussten schon nach einer Nacht am Salzwassersee das Handtuch werfen und sind am frühen Morgen fluchtartig und mit aufgerissenen und ausgetrockneten Lippen weitergezogen.                                                                                            

Aus Respekt haben wir auf unserer Tour zum See ganz wenig Fotos von  Menschen gemacht, und versucht keine Gesichter aufzunehmen. Es waren unglaubliche und unvergessliche Bilder die sich uns boten. Mädchen welche den ganzen Körper mit vernarbungs- Mustern „verziert“ haben, ähnlich wie Tattoos bei uns. Gesichter mit perfekt symmetrisch angeordneten Narbentattoos, Stäbe, Ringe und Teller durch Ohren und Nasen und einem unglaublich prächtigen Hals und Armschmuck in den schönsten Farben. Wir trauten uns oftmals gar nicht hinzuschauen. So etwas Einzigartiges und Ursprüngliches haben wir bis jetzt nicht oft gesehen.                                                                                                                Über extreme Holperpisten und eine Landschaft die es schaffte noch karger, heisser und noch mondartiger zu werden tuckerten wir  North Horr, einem Kaff im Nirgendwo entgegen. Die einzigen Anzeichen von Grün fanden noch an oasenartigen Wüstenstellen und umso weniger erstaunte es  dass irgendwann unsere einziger tierischer Begleiter fast ausschliesslich noch das Kamel war.

Nach 7 Nächten erreichten wir ziemlich abgekämpft, unser Tier mit lockeren Schrauben durch das unaufhörliche Gerüttel , einer gebrochenen 12mm Stahlkonsole !?!?!? vom Luftkompresser und einem kaputten Engel- Kühlschrank ,  Marsabit. Trotz der vielen Schäden hatten wir eine unvergessliche Zeit und unvergessliche Eindrücke, sind aber alle an unsere Grenzen gestossen.  In Marsabit wurden wir, man glaubt es nicht vom einem in jungen Jahren ausgewanderten Schweizer Namens Henry, auch noch aus Liestal wie wir , herzlich auf seinem Camp empfangen und seine Frau verwöhnte uns sogleich zur Feier mit frisch gebackenem Zopf J schon wieder ein ganz anderes Afrika….

Oktober / November 2021

Nach Marsabit  ging es zum Mount Kenya, dann zum Lake Elmenteita, weiter zu einem Japaner mit seinen von Lavadampf gespiesenen Saunas und zu Guter Letzt in die Massai Mara.

Massai Mara, November 2021

Wir genossen 4 Nächten auf Campingplätzen, unter anderem mit Aussichtplattform und atemberaubender Sicht direkt auf die Mara Ebene. Nach dem durchqueren des Weltberühmten Nationalparks Massai Mara, ging es ab nach Nairobi.                                                              

Da es schon vor dem November 2021 zu erneuten kriegerischen Auseinandersetzungen im Tigraygebiet kam, wurden die Landesgrenzen zwischen Äthiopien und dem Sudan geschlossen und somit war ein Überland weiterkommen Richtung Norden zu dem Zeitpunkt unmöglich. Wir entschieden einen erneuten Heimatstopp einzulegen und auf bessere Zeiten zu warten. So haben wir für unser Tier in Nairobi einen guten Platz zum Unterstellen gefunden und sind am 23.11.2021 zurück in die Schweiz geflogen. 

Back in Afrika, 2022

Der 8. November, der Tag an dem unser Abenteuer einer Weltreise Teil 3 beginnt.

Von Genf aus mit Abschiedstränen in Augen, flogen wir zurück nach Kenya, Nairobi um unser Tier, hoffentlich unversehrt in Empfang zu nehmen. Mit vier Koffern voller Material beladen  ging es zum Glück unbehelligt durch den Zoll und direkt zu Chris von Jungle Junction wo unser Tier sehnlichst auf uns wartete. Es wurde gepackt, eingeräumt, neue Teile eingebaut und die weitere Route geplant.

Da sich bis zur jetzigen Zeit leider immer noch nicht viel an der Situation im Tigray, Äthiopien verändert hat, entschieden wir schon vor einiger Zeit, dass wir unseren Gefährten ein weiteres Mal in einer Stahlbüchse  verschiffen lassen und zwar mit dem Ziel, Dubai.

Mimo, die super Organisatorin,  schrieb unzählige  mails und so kristallisierte sich relativ rasch ein ungefährer Termin sowie die Companie mit welcher wir das unterfangen in Angriff nehmen wollen, heraus.

Nach drei Tagen verliessen wir Nairobi in Richtung Tansania, ja richtig gehört nicht Mombasa Kenya von wo aus wir verschiffen werden sondern nochmals nach Tansania. Der Grund dafür ist eine Sache mit der von uns nicht bezahlten Strassensteuer in Kenya welche für Ausländische Fahrzeuge absolut unverhältnismässig absurd hoch ist und nur umgangen werden kann indem man an einem bestimmten Grenzübergang Kenya verlässt. Zuvor genossen wir aber noch einmal einen wunderschönen Safari Tag in der community wildlife sanctuary  und sogen nochmals alles auf was Afrika  einfach so unverwechselbar macht.

 Nach fünf Tagen Tansania mit Sicht auf den Kilimandscharo, machten wir uns auf,  zurück nach Kenya.  Zum Glück klappte alles an der Grenze und wir konnten unsere“ Mission“ Tier verschiffen, in Angriff nehmen. In einem Rutsch ging es dann runter an die Küste wo wir ein Hotel für vier Nächte bezogen. WM schauen, Fondue essen, Tier zum verschiffen vorbereiten und schwitzen, so verbrachten wir die Tage, bis zum Tag X wo es dann  für das Tier hieß, ab in die Kiste. Mimo hat die Verschiffung einfach  perfekt organisiert und so ging alles eigentlich relativ reibungslos über die Bühne. So und nun sind wir also in Mombasa ohne Tier dafür in einer über Airbnb gemieteten Wohnung ohne aircon……..  Wir dachten das sei  eigentlich perfekt zur WM Zeit , ist es auch aber, aber die Hitze und die Feuchtigkeit treibt uns soweit, dass wir abwechselnd unsere Köpfe in das Gefrierfach halten und alle 5 Minuten Duschen müssen. Aber auch nur dann wenn wir Strom haben und das ist nicht allzu oft der Fall, ansonsten kocht Mimo all die Traumhafte Gerichte nur mit der Kopflampe. Ich werde nämlich unglaublich von Ihr verwöhnt, Sie kocht uns jeden Tag, manchmal mit und manchmal ohne Strom aber immer in brütender Hitze ein Gericht welches von einem der spielenden Länder her kommt, wow einfach nur absolut mega genial. Es gab noch eine unglaublich schöne Überraschung , am 1 Dezember gab es doch tatsächlich einen Adventkalender für mich, einfach mega Danke Mimo noch nie in den letzten 25 Jahren musste ich darauf verzichten. Nun brüten wir also noch ein paar Tage weiter hier in Mombasa bis wir dann am 9.Dez. über Nairobi nach Dubai Fliegen, um dann aber  hoffentlich unser Tier Mitte Dez. aus der Kiste befreien zu können und endlich das Abenteuer reisen in Asien beginnen können.