am reisen blog

SAUDI ARABIEN

Rub Al Khali, Januar 2023

Am 23.1.23 begann unser Abenteuer Saudi- Arabien. Man stelle sich einmal vor, dieses Land war Jahrzehnte lang abgeschnitten vom Rest der Welt. Ein Visums wurde nur muslimischen Bürgern gestattet, welche Ihre wichtigste Pflicht war nahmen,  einmal im Leben Mekka zu besuchen.

In Ausnamefällen gestattete man für nicht Muslime höchstens  ein Transit –Visum.

Dieses Land öffnete nun vor 3 Jahren seine Grenzen, erteilte  erste Touristen- Visas und schloss aber kurz darauf die Schotten wieder, warum? Corona natürlich…..

Das heisst, wir kamen in ein Land von welchem nicht einmal ein Reiseführer existiert und Touristisch noch völlig unentdeckt ist.

Schon bei der Einreise ging das Spektakel los, hello!! hello!! welcome to Saudi!! und nicht wie üblich Autopapiere, Pass usw., sondern erst einmal Einladung zum Tee, Kaffee und Datteln mit anschliessendem Mittagessenessen. Man stellte uns Essen für eine ganze Armee hin und anschliessend wurde uns noch unglaublich viel eingepackt und mittgegeben.

So nach 1.5 Stunden Essen und Trinken erledigten sie dann unsere Einreisepapiere.

Mit dem war noch nicht genug, einer der Beamten fuhr aussen auf dem Trittbrett von unserem Tier mit  zur nahe gelegenen Tankstelle und bezahlte aus seiner eigenen Tasche unsere ersten 180 Liter Saudischen Diesel. Das war die Begrüssung in Saudi-Arabien, wir sind nun schon seit Jahren unterwegs, aber so etwas haben selbst wir noch nie zuvor erlebt.

Nun zu unserem eigentlichen Vorhaben, unsere Freunde Alexa und Martin erzählten uns im Oman von einem verborgenen See, in der grössten Sandwüste der Welt, der Rub Al Khali auf Deutsch, das lehre Viertel. Wir waren sofort fasziniert und Feuer und Flamme für diese Herausforderung. Es galt also unser erlerntes im Sand alleine, auf einer 652 km langen Strecke zu testen.

Es war eine Fantastisch schöne und zugleich Surreale Erfahrung, alleine in dieser unendlich grossen Wüste unterwegs zu sein. Leider, oder vielleicht auch zum Glück erlebten wir das sehr seltene Phänomen des Regens in der Wüste. Es kam runter wie aus Kübeln, blitze und Donner fegten über uns hinweg. Es war schon ziemlich beeindruckend so ein Mega Gewitter im Lehren Viertel mit zu erleben, wir hätten aber auch gut und gerne darauf verzichten können. Nach drei Tagen Fahrt und 346 zurückgelegter Pisten Kilometern bekamen wir Ihn zu Gesicht, das Mysterium im Herzen der Rub Al Khali den verborgenen See, den Umm al Hesch. Nach zwei Tagen am See, brachen wir wieder auf, denn es warteten immer noch 306km auf uns und davon nochmals 113 auf Piste. Alexa und Martin erzählten uns nämlich, dass wir irgendwann auf eine Teerstrasse gelangen werden, welche an der Grenze zum Oman nach Norden führt. Diese wird überwacht von der sehr freundlichen  Saudischen Grenzpolizei, welche einem dann  die restlichen 193km zurück zur Grenze Eskortiert. Wir also unterwegs zu dieser Strasse, die Piste wurde immer kleiner und wandelte sich in einen unbefahrenen Pfad, an dessen Ende ein riesen Wall und ein Schild, mit no entry stand.  Kaaaake, also Umfahrung gesucht und gefunden an dessen Ende wieder ein Schild stand mit no entry. Wir dachten nur, so eine Scheisse Alexa und Martin haben ganz bestimmt nicht ein solches Verbot missachtet, haben die wirklich im Ernst in den letzten 3 Wochen solche Schilder aufgestellt ??? Irgendwo zuvor haben wir  ein Beduinencamp gesichtet also zurück und mit Händen und Füssen versucht zu erfragen was es mit den Schildern auf sich hat. Zuerst gab es mal Tee, Datteln und Kekse bevor wir Ihm dann hinterher fuhren, zu einem Ort, an dem er Telefonempfang hatte und jemanden anrufen konnte der Englisch sprach. Dieser meinte, wenn wir ausländische Fahrzeugschilder an unserem Auto hätten und Touristen sind, sollen wir uns von dem Beduinen zur der Strasse bringen lassen, sie selber dürfen aber auf keinen Fall in der Nähe der Strasse gesehen werden weil sie ansonsten verhaftet würden. Wir also  dem unglaublich herzlichen und hilfsbereitenden Beduinen hinterher bis er auf Sichtweite der Strasse anhielt, uns all seine Essens und Trinkens Vorräte gab und meinte, ab da müsst ihr alleine weiter. Es ist immer wieder erstaunlich und  wunder schön, die Hilfsbereitschaft gänzlich fremder Menschen zu erfahren.

Kaum auf der Teerstrasse wurden wir schon von der Grenzpolizei aufgegriffen und zu Ihrem Camp gebracht. Dort angekommen, nur freundliche Menschen, es gab Tee, Kaffee, Dattel und eine riesige Fruchtschale, welche uns am Ende noch mit Unmengen an Wasser eingepackt und mitgegeben wurde. Nicht genug, bevor es mit der Eskorte Nordwärts ging mussten wir noch tanken, voll tanken

(190 Liter ) und auch das, selbstverständlich kostenlos.

Oben an der Grenze  wurden wir schon erwartet und  man eskortierte uns direkt in die riesige Grenzpolizeistation. Dort servierte man  uns wieder einmal Tee, Kaffee und Datteln bevor wir zum obersten Grenzpolizisten in sein Büro geführt wurden. Unglaublicher weise organisierte sie noch jemanden der Deutsch sprach und für uns übersetzte. Sie erklärten uns, dass vor ein paar Wochen andere Abenteurer genauso wie wir ( natürlich Alexa und Martin ) auf dieser Strasse aufgetaucht sind, man daraufhin die Schilder aufgestellt hätte, weil ein Mindestabstand von 10km zur Grenztrasse nicht unterschritten werden dürfe, da es sich um eine Sperrzone  handelt. Wir aber das nicht wissen konnten und wir auch nach Analyse unseres GPS anscheinend kein Verbotsschild missachtet hätten, das schon OK wäre... einfach nicht noch ein weiteres Mal !!

Mit dem Versprechen es nicht nochmals zu tun, beschenkt mit Essen, Trinken, Diesel und unglaublichen Erlebnissen, entliessen sie uns  auf unseren weiteren Weg durch die Wüste, zu einem anderen Land, einem kleinen Zwerg aber zu einem gigantisch reichen Zwerg, nach Qatar.