am reisen blog

SÜDAFRIKA

Südafrika, 30.10.2020 – 3.12.2020

Daraus, wie unsere eigentliche Reiseroute weiterführend gedacht war, also Russland und Zentralasien, lässt sich schliessen das Afrika nicht gerade unser Wunschreiseziel war. Um ehrlich zu sein, stand der Kontinent so ziemlich zuhinterst auf unserer Reisewunschliste.

Nun hiess aber unser Ziel Afrika und so landeten wir am 30. Oktober 2020, ein paar Tage nachdem Südafrika seine Grenzen für die Schweiz wieder geöffnet hatte, wiederum mit einem leeren Flugzeug, mit obligatorischem Corona Test im Handgepäck, an einem total verwaisten Flughafen in Cape Town.

Die Ausreise am Schweizer Flughafen war definitiv komplizierter als die super entspannte Einreise in Südafrika. Am Flughafen wurden wier herzlich von Duncan (African Overlanders) in Empfang genommen, welcher eine riesen Freude hatte, nach satten 8 Monaten ohne jegliche Touristen, uns als seine ersten Gäste willkommen zu heissen. Noch bevor wir unser Tier zu Gesicht bekamen, wurde mit Duncan ein Weingut besucht und ordentlich Eingekauft… Anscheinend gehört es sich in Südafrika so, dass kein und vor allem nicht der erste Abend, ohne ein Fläschchen südafrikanischen Weins begangen werden darf.

Als wir dann auf Duncans Gelände ankamen und unser Tier nach fast 8 Monaten wieder sahen war die Freude unfassbar gross und die ganze Anspannung der letzten Zeit wie verflogen.

Nun wird unsere Reise, soweit es Corona zulässt endlich wieder weitergehen.

In den nächsten Tagen stand so einiges an Arbeit an unserem Tier an. Unsere komplett verrissene Windschutzscheibe musste ersetzt werden, neue Reifen nach 65`000km waren überfällig und zum ersten Mal musste die komplette Trommelbremse hinten ersetzt werden. Auch diverse Kleinarbeiten standen nach einer 4- jährigen Reise an. Wir bauten den von Zuhause mitgenommenen neuen Dachzeltstoff ein und kleinere Servicearbeiten wurden erledigt. Das alles dauerte durch die teils Corona bedingten Bestellwartezeiten super lange, aber wooow, wir fanden in Südafrika einfach alles, von all dem konnten wir in den letzten 4 Jahren nur träumen. Wir gönnten uns top Hela Scheinwerfer für auf die Stossstange, damit das fast schon Nachtblindfahren bei unserem Grotten schlechten Standartlicht endlich ein Ende hatte. Ebenso wurde auch im Innenraum einiges an Beleuchtung aufgestockt, da wir merkten dass unsere Augen auch nicht mehr die jüngsten sind. So vergingen die Tage wie im Fluge, aber trotz der vielen Arbeit, blieb uns immer noch genügend Zeit um einige Highlights der näheren Umgebung anzuschauen. Wir fuhren ans Kap der guten Hoffnung, besuchten den Ort Stellenbosch und bummelten durch die berühmten Viertel Cape Towns, wie die Waterfront und die Waterkant. Leider verspürten wir bei all dem Herumfahren, ebenso wie bei unserem Camping direkt an einen riesen Township einen sehr üblen Beigeschmack. An allen Ecken und Enden der Stadt diese riesigen Armutsviertel zu sehen, machte uns sehr zu schaffen.

Wir waren super froh nach 13 Tagen in der City, endlich in die Natur entlassen zu werden und traten voller Tatendrang, Spannung, Energie und Vorfreude unsere 2. Etappe unserer Weltreise an.

 

Als erstes verschlug es uns in die wunderschöne Cederberg-Region, wo wir uns dank einer liegengebliebenen 4x4 Routs Zeitschrift auf dem Camping, die Old Postal Route vornahmen. Endlich war wieder Abenteuer, endlose Natur und Wildcamping angesagt. Danach folgte eine wunderschöne, wilde und absolut einsame Innlandroute bis nach Cradock. Von da aus ging es für zwei Tage in den Mountain Zebra National Park, wo wir die Chance hatten einige der Big Five, (Big Five = Elefant, Büffel, Nashorn, Löwe, Leopard) zu entdecken und vor allem die praktisch nur noch dort beheimateten Berg Zebras zu sichten.     

Weiter ging es nach Maclear, von wo aus wir über die höchste Passstrasse Südafrikas nach Rhodes und weiter nach Lesotho wollten. Leider machte ein sintflutartiger Regen dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung und so hiess es Aussenrum zurück. Bei Telle Bridge versuchten wir nach Lesotho einzureisen. Leider aber war die Grenze wegen Corona zu und ein einsamer Zöllner erklärte uns, es seien auch die zwei weiteren Übergänge in der Nähe geschlossen und  nur die 4 grössten geöffnet. Toll, unsere Recherche im Internet, wo es hiess Lesotho sei ohne Einschränkungen wieder offen bewahrheitete sich als falsch. Am nächsten Tag zogen wir dann zum genannten nächstgelegenen Border weiter, welcher tatsächlich offen war, wo uns aber die Hiobsbotschaft übermittelt wurde, die Einreise sei nur mit 2 Tage jungem Covittest machbar… das erklärte uns den Regen Menschenverkehr im ausgetrockneten Grenzflussbett…sogar der öffentliche Verkehr hat sich schon auf den Inoffiziellen Grenzverkehr eingestellt…

Uns wurde das Ganze zu bunt und da der nächste Test erst in der 170km entlegenen Stadt Ladybrand gemacht werden konnte, schworen wir dem Projekt Lesotho ab. So umfuhren wir praktisch das ganze Land der Grenze entlang, um vom Norden her in die Drackensberge zu stechen. Wir verbrachten wunderschöne Tage mit tollen Wanderungen in der atemberaubenden Berglandschaft.

Danach hiess unser nächstes Ziel Hluhluwe- iMfolozi Park, ein Big 5 Park und vor allem der beste Ort auf der ganzen Welt zum Beobachten von Spitz- und Breitmaulnashörnern. Bei uns wurden es noch nicht die Big 5, aber wir enddeckten glücklicher Weise einige der sehr seltenen Nashörner und eine Sensation für uns, einen Leopard.

 

Ein Wunderschöner Park und zu 100% einen Besuch wert.

Da wir nun schon Mal in der Nähe des weltberühmten Kruger Nationalparks waren, sagten wir uns warum nicht… glaubten aber ohne Reservierung eh keine Chance zu haben. Dem war aber nicht so, als wir 2 Tage vorher buchten. Wir hatten das riesen Glück, nun Dank Corona, dass es wie schon in den Parks zuvor, praktisch keine Besucher gab. Uns standen alle Camps zur Verfügung und so wählten wir natürlich die kleinen, eigentlich schon Monate im Voraus ausgebuchten Rustik Busch Camps, welche jeweils max. 10- 30 Plätze haben. Wir reisten am Phabeni Gate ein und verbrachten 5 richtig Tolle Tage mit 13 stündigen Safari- Pirsch- Touren in unserem Tier, bis wir den Kruger Park ganz oben im Norden beim Pafuri Gate verliessen.

 

Wir hatten eine hammmmer Zeit und hätten nie gedacht, dass uns der Kruger so begeistern wird. Das Gefühl von einem Park hat man in dem 414km langen Landstrich, welcher halb so gross ist wie England definitiv nicht. Wir hatten sicher ein riesen Glück, denn von den bekanntlich berüchtigten Staus der Safari- und Touristenfahrzeugen blieben wir komplett verschont… im Gegenteil, wir waren auf den Pfaden, wo wir am Tag vielleicht 4 Fahrzeugen begegneten, wie auch auf den Campings praktisch alleine… und zur Krönung vervollständigten wir unsere Big Five, mit dem Löwen. 

Nach dem Park hiess unser nächstes Ziel Botswana, welches glücklicherweise genau zur richtigen Zeit, nämlich auf den 1. Dez. seine Grenzen wieder öffnete. Also machten wir gleich am 1. Dezember in Musina den obligatorischen Corona Test, nicht wie Zuhause in der Arztpraxis mit Schutzanzug und so, nein draussen hinter einem Gebäude auf einer Betonmauer sitzend. 24 Stunden später hatten wir den Fackel im Sack und ab ging es, zum nächst gelegenen Grenzübergang Pontdrift, wo uns wieder einmal verschlossene Tore erwarteten. Diesmal erklärte uns eine einsam umherirrende Zöllnerin, dass die nächst gelegenste offene Grenze Corona bedingt, die ca. 270km entfernte Grenze Martins Drift wäre…Etwas was wir bis heute nicht verstehen ist, warum ein Land seine Grenzen wieder öffnet, aber dann nur gewisse Übergänge öffnet… schliesslich muss ja jeder Reisende, ob Privat oder Geschäftlich einen Negativtest vorweisen und den sollten sie doch an jeder Grenze lesen können… Das zusätzliche obligatorische Fiebermessen können sie ja schon in jedem kleinsten Tante Emma Laden, da sollte das doch auch an einer Landesgrenze möglich sein…

Aber es ist nun mal wie es ist und so gaben wir uns den Road Trip zur nächstgelegenen offenen Grenze, immer im Hinterkopf, dass der Test beim Vorweisen nicht älter als 72 Stunden sein darf.

 

Am 3.12.2020 reisten wir aus Südafrika aus und an einem anderen Ort als gedacht in Botswana ein. 


Unser Rückblick auf Südafrika

 

Tage: 34                                                  gefahrene Distanz: 5`695 km

 

Südafrika ein sehr schönes Land und auf jeden Fall eine Reise wert. Es bietet alles was das Herz begehrt und hat eine wirklich abwechslungsreiche Natur und eine faszinierende Tierwelt.

Leider gibt es aber auch eine andere Seite…

 

Die Spannung zwischen Schwarz und Weiss war nicht zu übersehen und brodelt an allen Ecken und Enden. Als wir da waren gab es Demonstrationen an Schulen und auf der Strasse…Immer mehr Farmer und Auswanderer ziehen den Rückzug ins Ausland an und immer höher werden die Zäune und Mauern der wohlhabenden Schicht um ihr Eigentum und somit die Kluft immer grösser. Während die weissen Farmer Ländereien besitzen, welche gigantisch gross sind, diese mit Zäunen eingrenzen, muss das Vieh der schwarzen auf dem 1m Landstrich zwischen Strasse und Zaun sein gefährliches Dasein fristen.

Uns gab das sehr viel zu Denken. 

 

 

unsere tierischen Begegnungen

Bärenpaviane

grüne Meerkatzen

Riesengalago ( Bushbaby )

Schabrackenschakal

Tüpfelhyänen

Leopard ( Big 5 )

Löwe ( Big 5 )

Fuchsmangusten

Zebramangusten

Flusspferde

Kap- Bergzebra

Steppenzebra

Breitmaulnashörner ( Big 5 )

Oribi

Steinböcken

Wasserböcke

Blessböcke

Kudus

Impalas

Klippspringer

Gazellen

Nyalas

Buschböcke

Springböcke

Oryxantilopen

Rappenantilopen

Kuhantilopen

Elanantilope

Streifengnu

Weissschwanzgnu

Giraffen

Büffel ( Big 5 )

Elefanten ( Big 5 )

Klippschliefer

Skorpione

Schildkröten

Erdhörnchen

hochgiftige Puffotter

Vögel; Eulen, Grünschwanz-Glanzstar, Habichte, Adler, Gabelracke, Tokos, Kaffernhornrabe, Bienenfresser usw......