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PAKISTAN

Von Taftan nach Islamabad, Juni 2023

Am 20.Juni reisten wir in ein Land, welches nicht gerade die beste Reputation auf der Welt geniest,

nach Pakistan. Viel gelesen, viel gehört und viel gesehen und meist auch nur negatives, um sich aber  eine eigene Meinung bilden zu können muss man es selbst gesehen haben, also genau etwas für uns.

Wissen muss man, dass man die ersten Tage sich nicht frei bewegen kann, da die Route durch das nach wie vor etwas unsichere Beluchistan führt, immer nahe der Afghanischen Grenze entlang.

Von dem Grenzort Taftan ging es über Quetta bis nach Islamabad. Diese 1`507km ist man immer unter Polizeischutz, übernachtet in gesicherten Polizeiquartieren und darf nur unter Bewachung der Levis  sein Quartier verlassen. Die Eskorte wechselt ca. alle 20km bis 30km  und jedes Mal gibt es Passkontrolle offizielle Übergabe, Händeschütteln Tee trinken Fotos machen usw… all dies ist kostenlos und nur auf unsere Sicherheit bedacht.  Der Zufall wollte es, dass mit uns noch drei weitere Touristen die Grenze passierten und somit bildeten wir einen kleinen Konvoi, bestehend aus zwei Autos und einem Motorrad.

Es war unglaublich anstrengend, wir fuhren am ersten Tag 17 Stunden am zweiten zum Glück nur

ca. 8 und am dritten unfassbare 19 Stunden und das in einer schier unaushaltbaren Hitze über

50 Grad. Alles protestieren unsererseits half nichts, sie sagten immer nur „unsafe area“ wir mussten also weiter, weiter und weiter. Erschlagen vor Müdigkeit, überwältigt von all den Eindrücken und einfach nur froh heile angekommen zu sein Gönnten wir uns in Islamabad ein Apartment und genossen alle zusammen ein paar entspannte Tage. 

Bis zum Nanga Parbat, Juni/Juli 2023

Nach dem wir uns erholt und uns von unseren Reisegefährten verabschiedet haben, machten wir uns wieder zu zweit, auf in den Hohen Norden, alles dem Berühmten Karakorum Highway entlang.

Wir wurden überall freundlich aufgenommen, mal campten wir vor einem Hotel und genossen den Abend mit extra für uns organisierten Musikanten, mal nächtigten wir bei der Polizei und dann wieder traumhaft schön am Fusse des 8`126 Meter hohen Nanga Parbat dem neunt höchsten Berg der Welt.

Wir liessen es uns auch nicht nehmen über Stock und Stein bis zum Base camp des berühmten Eisriesens hochzusteigen. Einfach überwältigend und unvergesslich. Wir steuerten als nächstes den Deosai Nationalpark an mit seinen Himalaya Bären, einem Hochplateau von Atemberaubender Schönheit. Zu Gesicht bekamen wir, trotz Mimos stunden langer Suche nach grossem braun, allerdings nur Kleins braun, mit Namen Murmel J

Die Region im Norden, Gilgit-Baltistan ist ein ganz anderes Pakistan als wir uns das vorgestellt haben.  Es hat nicht viel mit dem Süden zu tun und die Menschen im nördlichen Gilgit-Baltistan sehnen sich eigentlich nach  Unabhängigkeit und mehr Selbstbestimmung.

Pakistan ist eines der Länder welches uns wirklich sehr überrascht hat, die Menschen sind äusserst  freundlich, zurückhaltend neugierig  und einfach nur froh das sich wieder einmal ein paar Touristen in ihr Land verirren,  was ihnen wieder Hoffnung gibt auf die Rückkehr der Treckingtouristen und eine bessere Zukunft. Nach den Anschlägen vom 11. September brach der Tourismus völlig ein und hat sich bis heute nicht erholt.  Immer wieder hörten wir, mit der bitte dies doch nach aussen zu tragen:

wir sind doch nicht ein Land voller Terroristen. Klar ist schon, sie haben Probleme mit der Sicherheit, Politisches hick hack, Korruption, all dies führte dazu, dass sich ein Land mit riesigem Touristischem Potential ins Abseits manövriert hat.

Nach zwei Wochen Abenteuer im hohen Norden, ging es für uns alles dem Indus und seinem gigantischen Tal entlang, wieder zurück nach Islamabad.

Islamabad, Juli 2023

Zurück in Islamabad kam wer zum Zuge ?  Klaro, unser Tier.

So verbrachten wir eine volle Woche in der Garage von Sami. Unter vielem anderem wurde die Ölpumpenplatte  ausgewechselt und somit auch das Problem vom Iran, mit der Überzogenen Spannrollenschraube gelöst. Hui, ein riesen Stein ist uns ab dem Herzen gefallen. Gerissenes Tachokabel wurde erneuert, und auch ein lang geträumter Wunsch ging endlich in Erfüllung, es wurde je eine Zusatzplattfeder eingebaut und somit wuchs unser Tier, ein paar Zentimeter in die Höhe.

Pakistan, im Speziellen Islamabad ist nämlich ein Paradies für Land Cruiser. Es gibt alles aber wirklich alles Erdenkliche auf dem Occasionsmarkt zu kaufen die kleinste Schraube bis zum Kompletten Motor und dies alles zu unglaublichen Konditionen.

Nach knapp einem Monat in Pakistan und einer Erfahrung reicher, machten wir uns auf den Weg zur   Grenzstadt Lahore, um uns in das nächste Abenteuer zu stürzen, dass wohl abgefahrenste Land unseres Planeten zu besuchen, Indien.


Tage: 25                 gefahrene Distanz: 3`736 km