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UGANDA

Das Land der Primaten

Rund um Masaka, August 2021

Am 24.8.2021 ging es für uns nach Uganda.

Die Einreise am Zoll verlief super entspannt und sogar der Covittest konnte direkt an der Grenze gemacht werden.

Um unser erstes highlight im Land zu erreichen, fuhren wir über Masaka zu einem mehrtägigen Besuch am wunderschönen und vogelreichen Lake Nabugabo und weiter zu unserem eigentlichen Ziel, in die Mabamba Sümpfe. 

Der Schuhschnabel, August 2021

Es war ein grosser Wunsch von uns, die sehr sehr seltenen Schuhschnäbel, von welchen schätzungsweise Weltweit nur noch ca. 3200- 5000 Exemplare existieren, zu besuchen.

Einer der wenigen Orte auf der Welt, wo das noch möglich ist, ist in Uganda beim Victoria Lake, im Mabamba Swamp. Nebst zahlreichen anderen Wasservögeln kann man da mit etwas Glück eines oder einige Brutpaare dieser kuriosen, Dino-ähnlichen Vögel entdecken.

Also schnappten wir uns einen lokalen Guide, einen Holzkahn mit „Kapitän“ und machten uns auf die Suche.

Was sich einfach anhört, war eine echte Herausforderung für unseren Guide und den Bootsführer. Im Dickicht und Gewirr des für uns komplett unüberschaubaren Sumpflabyrinths, musste das Boot manchmal geschoben, x-mal gewendet und sogar mit neuem Motor ausgestattet werden. Nach geschlagenen 4 Stunden Suche, entdeckten wir eines der Tiere im Flug, was anscheinend noch seltener ist als an Land, aber natürlich nicht so fotogen.

Nach einer weiteren Stunde in brütender Hitze wurden wir glücklicherweise fündig und durften dieses Wunder der Natur live und in voller Grösse bestaunen. Ein grandioses und unvergessliches Erlebnis.   

Auf in den Bwindi Nationalpark, August, 2021

Nach unserem tollen Abstecher in die Sümpfe fuhren wir zurück nach Masaka und über Maraba, wo wir tollen Menschen wie Mozzarella- Francis, Dominic dem Doc. und einigen mehr begegnen durften, Richtung Bwindi und somit zu den Berggorillas. 

Die Berggorillas von Uganda, September 2021

Ich glaube man darf sagen, dass es eines der schönsten und eindrücklichsten Momente in einem Leben ist, einem wildlebenden Gorilla in seiner natürlichen Umgebung von Angesicht zu Angesicht gegenüber zu stehen!!!

Nach Brandaktuellen und ganz exakten Zählungen gibt es insgesamt nur noch 1004 wildlebende Berggorillas auf der Welt und davon sind 400 im Bwindi NP beheimatet.

Die Menschenaffen leben in Gruppen in dem vulkanischen, nebelwaldartigen Gebirge zwischen 2200- 4000m Höhe, was einen Besuch zu ihnen nicht gerade erleichtert.

Trotz alledem und hohen Kosten mit 700USD pro Person, liessen wir uns das einmalige Erlebnis nicht entgehen und ich kann jetzt schon sagen, es war jeden Rappen mehr als Wert.

Mit bewaffneten Scouts zum Schutz vor Wilderern, durften wir eine der 14 möglichen Berggorilla Familien besuchen.

Das Tracking hatte es aber voll in sich und brachte uns mit dem besteigen des extrem buschigen und bergigen Gebiets, konditionell an unsere Grenzen. Unsere Scouts schlugen sich mit Macheten durch das Dickicht und wir versuchten einfach, möglichst ohne allzu viel zu stolpern, Schritt zu halten.

Aber als wir dann den ersten schwarzen Fellknäul entdeckten, war alle Anstrengung vergessen und wir hatten Gänsehaut am ganzen Körper.

Wir durften ab da eine Stunde mit den Gorillas verbringen und fühlten uns wie unsichtbare und absolut nicht störende Gäste. Trotz Bedenken so nahe an diesen Tieren zu sein, welche natürlich keine Abstandregeln kennen, hatten wir keine Sekunde Angst vor diesen extrem friedlichen Riesen. Sie machten ganz einfach was sie immer tun und wir waren stumme Beobachter.

Dieses Erlebnis bei den Berggorillas war und ist für uns das grösste tierische Highlight unserer Reise… es berührte uns so unglaublich diesen Tieren bei ihrem Alltag zuzuschauen und zu sehen wie extrem ähnlich sie uns sind.

Mit Tränen in den Augen und dem Wissen etwas ganz spezielles erlebt zu haben, machten wir uns auf den Rückweg zum Basecamp.   

Queen Elizabeth Nationalpark, September 2021

Für was dieser Wildtierpark im ganz speziellen berühmt ist, ist ein besonderes Phänomen, nämlich die baumkletternden Löwen.

Leider aber entdeckten wir trotz 3- tägigem, sehr intensiven absuchen praktisch jeden Baumes, keinen dieser Spezialisten. Dank dem abscannen sichteten wir aber dafür einen Leoparden im Baum, was natürlich ein riesen Glück ist, da man diese Katzen fast gar nie zu Gesicht bekommt.

Vom Südteil des Parkt erreichten wir nach einer Horror Kazinga Kanal Überquerung, in einem komplett überfüllten und maroden Kahn, den Norden des Queen Elizabeth Parks.

Dort verbrachten wir noch 5 Tage im Reich der Tiere, wo auch zum ersten Mal eine Büffelfamilie des Nachts, zum Schutz vor den Löwen die wir in der Ferne brüllen hörten, keine 5m neben uns Nächtigte J

Die Schimpansen, September 2021

Unser drittes riesen Highlight, nach dem Schuhschnabel und den Gorillas, sind natürlich die Schimpansen.

Auch diese sind leider nur noch sehr selten und nur noch an ganz wenigen Orten auf der Welt in ihrem natürlichen Habitat aufzufinden.

Wir entschieden uns den Tracking an einem wenig frequentierten Ort, nämlich bei der lokalen Community im Kalinzu Forest zu unternehmen und durften sogar auf ihrem Gelände campen.

Am frühen Morgen hiess es Rucksack packen und ab mit unseren Führern in den Wald.

Das Auffinden dieser quirligen Zeitgenossen, war im Gegensatz zu den Gorillas, dank ihres lauten herumtoben, brüllen und dem trommeln auf Bäumen und Boden nicht ganz so schwierig.

Hingegen stellte das Fotografieren dieser rastlosen, in den hohen Baumkronen herum schwingenden Schimpansen, im Gegensatz zum am Boden lebenden Gorilla, eine echte Herausforderung dar.

Keine Sekunde war stillstand angesagt und man musste nicht nur aufpassen was am Boden für Hindernisse lauern, sondern auch was von oben alles kommt. Abi wurde mit einer vollen Ladung Schimpansen Dung geehrt und das wir beide ohne unfreiwillige Dusche davon kamen, grenzte schon fast an ein Wunder J

Es machte uns richtig Spass, mitten in dem ganzen Action Zirkus dabei zu sein und Hautnah das natürliche Verhalten dieser zauberhaften Tiere zu erleben. 

Auf in den Murchison Falls NP, September 2021

Über Kasese, Fort Portal und Hoima fuhren wir hoch bis in den Murchison Falls Nationalpark.

Wie es der Name des Parks schon verrät, steht hier ein Wasserfall, nämlich der Nil Fall, als grosse Attraktion im Vordergrund. Wir verbrachten zwei tolle Tage mit Safari machen in dem nicht nur wasserreichen, sondern auch sehr tierreichen Park.  

Kidepo Valley NP, September 2021

So gelesen in unserem Reiseführer;

Der Kidepo Valley Nationalpark galt lange als unsicher und ist wegen seiner extrem abgelegenen Lage ein wohl gehütetes Geheimnis…

 

Klar, dass wenn Abi diese Zeilen liest, ihn nichts mehr hält dieses abgelegene Stück Erde zu anzusteuern. Also machten wir uns auf, auf einen mehrtägigen, beschwerlichen Weg ins sagenumwobene 3-Ländereck, Uganda, Kenya und Süd Sudan.

Natürlich wurden unsere Mühen belohnt, denn schon auf den ersten Blick offenbarte sich uns eine atemberaubende Landschaft, geprägt von der südsudanesischen Trockensavanne und einer grossen artenreichen Tierwelt. Wir genossen eine mega Zeit mit Pirschfahrten und campten auf einem wilderness Camp mitten im Park inkl. einer unglaublichen Aussicht.

Nahe unseres Camps entdeckten wir noch am helllichten Tag 3 stattliche Löwen, welchen nichts besseres einfiel, als uns in jener glasklaren Vollmondnacht mit ihrem Gebrüll aus dem Schlaf zu reissen und 3 Meter neben unserem Tier im Scheinwerferlicht des Mondes gemütlich durch zu schlendern. So krass haben wir das echt auch noch nie bewusst erlebt und das ganze löste schon zünftiges Herzklopfen bei uns zweien aus. Es zeigt einfach wieder einmal, wer hier in der Wildnis das Sagen hat und der unangefochten König ist. Also eine Lion King Vorstellung vom feinsten und wir dachten leicht panisch an den Morgen und hofften nur, dass sie es sich nicht noch unter unserem Tier gemütlich machen, sondern etwas Land zu uns gewinnen.

Schon alleine für diese Vollmondnacht hat sich für uns der Besuch im Park, welcher zum dritt schönsten Afrikas gekürt worden war, mehr als gelohnt. 

Vom Kidepo Valley zur Grenze Kenyas, September 2021

Nun hiess es die vielen Kilometer vom Ende Ugandas zurück in die Zivilisation in Angriff zu nehmen.

Da das natürlich von der Distanz her, auch bei dieser Route nicht in einem Tag fahrbar war, schlugen wir uns erschöpft nach vielen Stunden hochkonzentriertem Fahren wegen der schlechten Pisten, irgendwo im nirgendwo in den Busch. Wir haben unser Nachtlager aufgebaut und gerade begonnen das Abendessen vorzubereiten, als es kurz vor Dunkelheit hiess;

HENDS UP !!!, HENDS UP !!! HOW MANY PEOPLE ???

So erschrocken haben wir uns noch nie und ohne zu begreifen was da abgeht, waren wir schon von Getarnten, mit auf uns richtenden Waffen, umstellt. Endlich schaltete unser Gehirn und wir erkannten die Irren als Militär und gaben uns, immer noch mit den Händen oben, als Touristen zu erkennen. Sofort entspannte sich die Lage, es folgte aber Fahrzeuginnenraum- und Papierkontrolle. Wir stiessen auf absolutes Unverständnis Ihrerseits, das zwei Touris mitten im Busch campen, welchen Sie als hochgefährliche Zone wegen irgendwelchen Spannungen einstuften. Wir haben das nicht gewusst und uns natürlich für ihren Grosseinsatz, welcher am Schluss sogar noch den Obersten dieses Kommandos auf die Matte rufte, entschuldigt. Nach wiederholten Papier- und Fahrzeugkontrollen und diversen Fotoaufnahmen wurden wir kurzerhand zum nächst gelegenen Militärcamp eskortiert und für die Nacht, von einem gut gerüsteten Militär mit einem Waffenarsenal welches bis zum Rackrohr reichte bewacht.

Was gibt es schöneres ??? wir würden sagen so einiges…

Für die restlichen Ugandatage liessen wir es mit dem Wildcampen dann aber lieber sein…


Unser Rückblick auf Uganda

 

Tage: 31                                     gefahrene Distanz: 2`927km

 

 

Uganda das Land der Primaten, hatte für uns echt drei riesen Tophighlight unserer Reise am Start und die Gorillas waren echt das schönste für uns. Die Menschen waren teilweise sehr freundlich und teilweise super anstrengend. Am Ende hatten wir in diesem sehr bevölkerten Land, echt mal kurz die Nase voll von Afrika und dem ständigen; give me, give me… und auch von dem ewigen angestarrt, fast schon in den Boden gestarrt werden…

 

 

Unsere tierischen Begegnungen

Gorillas

Schimpansen

Stummelaffen

Colobus Affen

Paviane

Meerkatzen

roter Colobus

weiss Nasen Affe 

Schuhschnabel

Löwen

Leopard

Elefanten

Rotschild- Giraffen

Elanantilopen

Pferdeantilopen

Zebras

div. Böcke

Nashornvögel Sattelstorche

Hammerköpfe

div. Spinte

Kingfisher

und vieles mehr...