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GUYANA

Rupununi-Savanne, September 2018

Nach unserem Abenteuer Venezuela, hiess unser nächstes Ziel Guyana.

Um den kleinen Grenzort Lethem zu erreichen, ging unsere Fahrt nochmals ein Stück durch Brasilien. Lethem liegt im Süden Guyanas und somit mitten in der Rupununi-Savanne.

So reisten wir am 14.9.2018 in ein Land, wo die Amtssprache Englisch und die Bevölkerung, wie auch schon in Belize, vorwiegend schwarz ist.

Gravierender Unterschied… hier wird Links gefahren!!!

Zu erklären gibt es aber noch folgendes:

Dank dem super Tipp von unseren Freunden, Iris und Stefan wussten wir, dass die KFZ-Versicherung, welche man zwingend benötigt um sein Fahrzeug Temporär nach Guyana einzuführen, am Freitagnachmittag seine Türen bis zum folgenden Montag schliesst.

Hinzu kommt noch,!! einzigartig bescheuert in Guyana ist, dass man für sein Fahrzeug nur eine drei Tages Transitbewilligung erhält und diese dann in dem 522km entfernten Georgetown verlängern muss. Dazu muss man auch noch wissen, dass die Rupununi-Savanne und der im Landesinneren liegende Jungel, die high lights von Guyana sind. Um dem ganzen Schwachsinn  noch die Krone aufzusetzen, die Strecke Lethem- Georgetown gehört zu den schlechtesten Pisten überhaupt und man benötigt die drei Tage schon nur alleine dazu, um Georgetown zu erreichen.

Wir haben natürlich diesen super Tipp beherzigt und sind an einem Freitagnachmittag eingereist und so konnten wir die bescheuerte Regel etwas aushebeln und wenigstens drei Tage, bis zum folgenden Montag, die Rupununi-Savanne erkunden.

Da es in Lethem wirklich gar nichts zu sehen gibt, machten wir uns also schleunigst auf die wunderschöne Natur ringsherum zu erkunden.

Wie auch schon in Venezuela stehen nämlich auch hier die Chancen gut, einen grossen Ameisenbären zu sichten. Leider ging dieser Wunsch nicht in Erfüllung, entschädigt wurden wir aber nicht zu knapp, wir bestaunten Abi`s Liebling den Tukan Mimo`s Liebling den Ara sichteten Papageien und weitere wunderschöne Vögel.

Wir fanden traumhafte Campingspot`s mit Sicht in die endlose Savanne, lernten sehr freundliche Menschen der  verschiedensten Indigenen Gemeinden kennen und Philosophierten, unter traumhaftem Sternenhimmel über erlebtes und was wohl noch so alles kommen wird.

Der Jungel, September 2018

Nach den drei ergatterten Zusatz Tagen, ging es also am Montagmorgen zur KFZ-Versicherung und anschliessend nochmals zurück zum Zoll.

Mit der erteilten drei Tagesbewilligung im Gepäck, machten wir uns also auf, dass Abenteuer Lethem nach Georgetown in Angriff zu nehmen.

Die ersten ca. 50km fuhren wir noch durch die Savanne, vorbei an Indigenen Gemeinden und zu Abis grosser Freude, einer Erdnussbutter Factory.

Die Frauenkooperative stellt aus biologisch angebauten Erdnüssen reine unbehandelte Erdnussbutter her, einfach ein Traum.

Einige Kilometer weiter, schlägt der magische Moment dann zu und wie aus Zauberhand steht man auf einmal im dichten Jungel, hier hat definitiv David Copperfield seine Finger im Spiel. Da wir ja bekannter Weise nicht vom Jungel lassen können, richteten wir sofort unser Camp ein. Die Brüllaffen gaben ihr Gebrüll zum Besten, Aras präsentierten sich schreiend am Himmel, Tukane Pfiffen auf den Baumkronen um die Wette und die Papageien düsten in Scharen an uns vorüber und dann noch der Hammer, Abi entdeckte Jaguar Spuren.

Wir Pirschten der Fährte hinterher und kamen zum Schluss, dass sich hier eine Jagdszene zugetragen haben muss. Das gute ist ja, dass wir mit Mimo eine  Tierforschungsbeobachterin mit an Bord haben und mit Abi einen Fährtenleser, somit kommen wir immer in den Genuss, Tiere aus nächster Nähe zu bestaunen und Fährten zu analysieren. Am folgenden Morgen verliessen wir mit schwerem Herzen unser Paradies, um nur wenige Kilometer weiter, dass nächste zu finden. Und so wurde schon sehr bald klar, dass wir Georgetown niemals in drei Tagen erreichen werden wollen, aber was soll es, diesen Jungel gibt es schliesslich nur einmal. Und so vergingen die Tage wie im Fluge Mimo Forschte, Abi las Fährten und zusammen genossen wir einfach nur diese einmalige Natur.

Über was es auch noch etwas zu berichten gibt, ist die Strecke… diese Urwaldpiste war der Abgerockteste Pfad den wir zwei jemals beritten haben. Wir gingen zusammen mit unserem Tier auf Tauchgang,  Baumstämme dienten als Brücken, Schlamm und Wasser soweit das Auge reichte. Mimo gab immer wieder Angstflüche von sich und meinte, diese Scheisse ist einfach zu viel, die Antwort von Abi, wer Forschen will muss leiden und so erreichten wir Georgetown erst nach wunderschönen und nervenaufreibenden fünf Tagen. Diese Strecke hat wieder einmal alles von uns dreien abverlangt und uns wurde ein weiteres Mal bewusst, dass wir einfach das Perfekte Gespann sind.

Das wir die drei Tage überzogen haben, hat dann bei dem Verlängerungsantrag niemand bemerkt und so bissen wir uns in den Arsch, dass wir nicht Länger im Paradies geblieben sind.

Der Rest der Geschichte ist schnell erzählt, wir verbrachten drei Tage mit diversen Erledigungen in der mehr oder weniger schönen Stadt und machten uns dann der Küste entlang auf, zu unserem nächsten Abenteuer, nach Surinam.


Unser Rückblick auf Guyana

 

Tage: 11                             gefahrene Distanz:  1`045 km

 

       

Die Bürokratie, Überdenkens würdig, der Küstenstreifen braucht man nicht zu sehen, der Jungel aber etwas vom beeindruckensten was wir jemals erleben durften.

 

Man muss sich nämlich mal vorstellen das über 95% aller Menschen Guyanas an der Küste wohnen, es nur einen Pfad durch Guyana gibt und somit zum Glück, auch dank Umweltschutz und längerfristigem denken, der Jungel, die Perle Guyanas, fast unberührt ist.

Also auf nach Guyana und ein letztes Stückchen Paradies auf Erden erleben.

 

Unsere tierischen Begegnungen:

Rote Aras

Scarlet Aras

Verschiedenste Tukane

Papageien

Tuiuiu

Viele weitere Vogelarten

Schildkröte

Jaguarspuren